Chancenwucher: Hoisbüttel lässt zwei Punkte in Lemsahl liegen
Ingo Bouveron betrachtete hinterher schon wieder die positiven Dinge. „Zum ersten Mal haben wir in dieser Saison zu null gespielt und uns kein Gegentor eingefangen“, so der Trainer der Senioren des Hoisbütteler SV nach dem 0:0-Unentschieden seiner Mannschaft beim Lemsahler SV. Letztlich trauerte der 61-Jährige wie das gesamte Team nach zahlreichen nicht genutzten hochkarätigen Chancen jedoch zwei verlorenen Punkten hinterher.
Doch von vorn: Unter Flutlicht und mit der Begleitung rund 20 Hoisbütteler Fans kamen die Schwarz-Weißen auf der Sportanlage Eichelhäherkamp gut ins Spiel, hatte die Gastgeber eine viertel Stunde lang gut im Griff, ohne jedoch zu zwingenden Chancen zu kommen. Im Anschluss übernahm Lemsahl in einem körperlich betonten Spiel das Kommando und erarbeitete sich einige „halbe“ Möglichkeiten. Die Schüsse der LSV-Angreifer gingen aber zumeist deutlich am von Tim Loth-Chmelik gehüteten Hoisbütteler Tor vorbei. Nur einmal musste der 41-Jährige durchpusten, als eine verunglückte Flanke die Latte streifte. Auf der anderen Seite versemmelte der HoiSV zwei sogenannte Hundertprozenter.
Nach einer Ecke und reichlich Tohuwabohu im Lemsahler Strafraum landete der Ball plötzlich vorm freistehenden Robert Schreiber, der wohl überrascht von so viel Platz zwei Meter vor der Linie den Ball noch übers Tor drückte. Ebenso viel Pech hatte Stürmer Alexander Schreiber in der Schlussminute der zweiten Halbzeit, als er nach einer Flanke von Marcus Böttcher das Spielgerät zwar geschickt kontrollierte, anschließend den Ball jedoch freistehend aus elf Metern nur an den linken Pfosten schob.
Nach Wiederanpfiff musste Lemsahl der eigenen harten Gangart Tribut zollen. Nach wiederholtem Foulspiel eines zur Pause eingewechselten Mittelfeldspielers blieb Schiedsrichter Rainer Lemsky keine Wahl, als nach sieben Minuten Gelb-Rot zu zücken. Hoisbüttel nutzte angetrieben vom bärenstarken Sechser Frank Kentzler fortan die numerische Feldüberlegenheit und den Platz, um sich einige Chancen zu erarbeiten. Wiederum Schreier und Schreiber scheiterten unbedrängt am Lemsahler Torhüter Jens Nottbohm, der mit herausragenden Paraden zum Matchwinner avancierte. Bei Versuchen von Böttcher (einen Freistoß fälschte die Mauer zur Ecke ab; einen Schuss aus zehn Metern blockte ein Abwehrspieler) oder des eingewechselten Marc Fischer (köpfte daneben) halfen den Gastgebern Einsatzbereitschaft und Glück. Fast hätte die Heimmannschaft diesen Chancenwucher bestraft, ein sehenswerter Schuss von Oliver Heymann strich nach einem Konter Sekunden vor dem Ende nur knapp am langen Pfosten vorbei.
Mit diesem Punkt und der Niederlage des Drittplatzierten Tonndorf-Lohe/Condor beim SC Alstertal-Langenhorn hält der Hoisbütteler SV den zweiten Platz der Bezirksliga-Tabelle. Am kommenden Sonntag empfangen die Schwarz-Weißen auf dem Kay-Weber-Platz in Ammersbek den FC Elazig Spor, der in der Winterpause vom Hamburger Fußball-Verband neu in die Staffel manövriert wurde und deshalb außer Wertung spielt.