Gegen Lokstedt

Pokal-Sensation: Hoisbüttel siegt nach wildem Spiel gegen Verbandsligisten

Trotz zweimaligem Zwei-Tore-Rückstand sind die Senioren des Hoisbütteler SV am Sonntag im Ü40-Pokal eine Runde weiter gekommen. Im Elfmeterschießen besiegte die Mannschaft von Ingo Bouveron das zwei Ligen höher spielende Eintracht Lokstedt, vorausgegangen war ein ereignisreiches Spiel.

„Wir waren mehrfach in der Partie mausetot. Trotzdem haben wir weiter an uns geglaubt, auf unsere Moral und unsere Fähigkeiten vertraut.“ Abgekämpft, aber stolz, resümierte Abwehrchef Ulf Dyrssen den Pokalfight gegen den Verbandsligisten. Dem zuvor ging ein wildes Auf und Ab. Bereits nach sechs Minuten schien der Topfavorit die Weichen fürs Weiterkommen zu stellen. Eine scharf in den Strafraum gezogene Flanke brachte die Hoisbütteler Defensive nicht aus der Gefahrenzone, Maik Rauch knipste zum 0:1 für die „Old Boys“, wie sich die Ü40-Mannschaft der Lokstedter Eintracht selbst nennt. Anschließend behielt der Gast das Kommando und wusste zudem mit gefälligen Passstaffagen das Spielgeschehen zu bestimmen. Hoisbüttel jedoch lauerte auf Konter und nutzte in der 21. Minute durch Marcus Böttcher eine Unachtsamkeit im Lokstedter Spielaufbau – 1:1. Ingo Prüfer und Marcel Turtschan egalisierten den Ausgleich und sicherten dem Verbandsligisten einen beruhigenden Vorsprung.

Allerdings war dieser nur von kurzer Dauer. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff kamen die Gastgeber aus Hoisbüttel wieder ins Spiel, Gabor Kostyan zirkelte einen Freistoß aus 19 Metern unhaltbar ins Tor. Ulf Dyrssen: „In der Halbzeit haben wir gesprochen und gespürt, dass wir nicht chancenlos sind, sogar spielerisch mithalten können. Aus unserer dichten und geordneten Defensive wollten wir versuchen, immer wieder Nadelstiche zu setzen“. Das klappte. Vier Minuten nach Wiederanpfiff schickte Frank Kentzler Böttcher auf die Reise, der im Strafraum nur durch ein Foul von Torhüter Frank Wulf gestoppt werden konnte, den fälligen Elfmeter verwandelte Patrick Wasserziehr souverän.

Was folgte, waren wütende, aber oft wenig konstruktiv zu Ende gespielte Lokstedter Angriffe. Dennoch setzte sich die Qualität der Eintracht durch Catalin Anghel und wiederum Maik Rauch durch, so dass es bis vier Minuten vor Schluss 3:5 stand. „Bei knapp 30 Grad und prallem Sonnenschein, gegen eine der besten Ü40-Mannschaften Hamburgs, und abermals zwei Toren Rückstand, nochmal zurückzukommen, zeugt von großer mentaler Stärke“, so Ulf Dyrssen. Er selbst bediente mit einem langen Einwurf den kurz vorm Strafraum wartenden Böttcher, der anschließend mit einem Sonntagsschuss in den Winkel den Anschlusstreffer herstellte. Hoisbüttel warf nun alles nach vorne und ein langer Schlag vom unermüdlichen Kentzler landete bei Böttcher, der Sekunden vor dem Ende der Partie zum zweiten Mal im Spiel im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Die gleiche Prozedur: Patrick Wasserziehr traf vom Punkt, 5:5.

Im fälligen Elfmeterschießen avancierte Torhüter Tim Loth-Chmelik zum Helden. Während er den ersten Schuss selbst sicher verwandelte, ließ er den folgenden beiden Lokstedter Schützen keine Chance und parierte deren Versuche. Da Gabor Kostyan und Pierre Gehrmann auf Hoisbütteler Seite souverän trafen, hing es an Matthias Schulze-Mantei die „Old Boys“ im Spiel zu halten. Der Abwehrspieler allerdings jagte den Ball weit über die Latte und sorgte somit letztlich für den nicht erwarteten und viel umjubelten Pokal-Triumph des Hoisbütteler SV.