Not-Elf, zu zehnt, aber viel Wille: Hoisbüttel verkauft sich teuer im Pflicht-Testspiel
Die Vorzeichen vor dem Heimspiel gegen den FC Elazig Spor standen für die Senioren des Hoisbütteler SV denkbar ungünstig. Nur zehn Spieler konnten aufgeboten werden, davon drei, die zum Teil schon deutlich über 60 Jahre alt waren. Trotzdem verkaufte sich die Mannschaft bei der 1:2-Niederlage teuer.
Die Taktik von Trainer Ingo Bouveron vor der Partie war klar. In der Abwehr sicher und kompakt stehen, die Organisation übernahm der 61-Jährige selbst, und mit langen Bällen auf die beiden schnellen Spitzen Marc Speer und Marcus Böttcher den Gegner mit Kontern überrumpeln. Vor allem Ersteres klappte zunächst gut, mit viel Einsatzbereitschaft und Willen verteidigten die Schwarz-Weißen (unter anderem Matthias Fladung, der 65-Jährige bestritt vor acht Jahren sein letztes Pflichtspiel) die Angriffe der Gäste. Deren Bezirksliga-Staffel wurde in der Winterpause aufgelöst, die Borgfelder durch den Hamburger Fußball-Verband in die der Hoisbütteler eingeteilt, in der sie nun zwar Pflichtspiele bestreiten, diese aber nicht gewertet werden.
Aus der Feldüberlegenheit konnte Elazig Spor zunächst jedoch wenig Konstruktives herausarbeiten. Die Schüsse, die auf das Tor des etatmäßigen Stürmers Alex Schreiber flogen, entschärfte dieser sicher. In der 12. Minute hatte er jedoch keine Chance. Eine gut getimte Flanke landete auf dem Kopf von Alpaslan Güclü, der gekonnt ins lange Eck einnickte. Hoisbüttel berappelte sich aber schnell, kam seinerseits durch Speer (traf aus spitzem Winkel den Pfosten), Kay Meerbach und Böttcher zu erfolgversprechenden Möglichkeiten. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit hätten die Gäste den Spielstand erhöhen können, der Foulelfmeter landete jedoch am Innenpfosten.
In der 50. Minute war es dann so weit, den tapfer kämpfenden Hoisbüttelern schien der Stecker gezogen – Ali Karabulut traf freistehend zum 0:2 ins lange Eck. Aber: der HoiSV steckte nicht auf, wehrte sich weiter und konnte sieben Minuten später den Anschluss erzielen. Marcus Böttcher erhielt rund 23 Meter vor dem Tor den Ball und zog ab, Ömer Seker im Elazig-Kasten hatte wenig Chancen. Zwei Minuten vor Schluss hätte Böttcher sogar den zumindest moralisch verdienten Ausgleich erzielen können. Der 42-Jährige wurde im Strafraum gefoult und trat selbst zum fälligen Elfmeter an, setzte diesen jedoch harmlos neben das Tor.
In der kommenden Woche empfängt der Hoisbütteler SV den Tabellenneunten Walddörfer SV, muss sich auf einen heißen Tanz einstellen. Denn der WSV erzielte zuletzt Achtungserfolge, etwa ein 2:2 am Wochenende gegen Poppenbüttel und zuvor deutliche Siege gegen den MSV Hamburg und den Sportclub Alstertal-Langenhorn.