Trotz Verletztenmisere: Hoisbüttel legt Lemsahl an die Leine
Die Endorphin-Produktion, also die Ausschüttung der sogenannten Glückshormone, dürfte bei vielen Spielern des Hoisbütteler SV am vergangenen Freitag auf Hochtouren gelaufen sein. Mit 2:0 hatte das Team von Trainer Ingo Bouveron auswärts den Landesliga-Absteiger Lemsahler SV im letzten Testspiel vor dem Saisonstart geschlagen, eine starke Mannschaftsleistung gezeigt – dabei lief es zunächst gar nicht rund.
Zwei kurzfristige Absagen sorgten für eine dezimierte Ersatzbank, kurz nach Spielbeginn zog sich Tommy (wurde ersetzt durch Christopher Kinder) zudem eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu. Auch der erst seit wenigen Wochen nach langer Pause wieder im Mannschaftstraining befindliche Marcus Preiß ging angeschlagen ins Spiel. Doch es kam noch dicker. Ein Lemsahler Stürmer ging einem eigentlich durch den Hoisbütteler Torwart, Dirk Kopplow, sicher abgelaufenem Ball zu energisch hinterher und traf den Keeper mit dem Knie an der Lippe. Das Resultat: ein dicker Cut, der mit zehn Stichen im Krankenhaus genäht werden musste. Fortan stand Stürmer Alex Schreiber zwischen den Pfosten.
Der HoiSV ließ sich von den personellen Rückständen jedoch nicht aus der Fassung bringen. „Wir haben uns als Truppe mit ganz starkem Zusammenhalt präsentiert“, so Bouveron hinterher. „Trotz der Unruhe kämpften wir füreinander, sind für den Mitspieler gelaufen, hatten Spaß am Spiel.“
Das lohnte sich schließlich in der zweiten Halbzeit kurz nach dem Seitenwechsel. Der wieder genesene Tim Loth-Chmelik schlug einen feinen Diagonalpass über 40 Meter auf die rechte Seite, welcher von Außenstürmer Marc Speer erlaufen und scharf in die Mitte gespielt wurde. Dort lauerte „Sturmtank“ Marc Fischer und drückte den Ball von zwei Gegenspielern bedrängt aus drei Metern über die Linie. Den zweiten Treffer markierte Mittelfeldmotor Frank Kentzler, der einen Pass fein mit seinem rechten Fuß unter Kontrolle brachte und trocken mit links abschloss.
Zwar konnten die energisch auftretenden Lemsahler sich ebenfalls einige Chancen herausarbeiten, scheiterten in letzter Konsequenz aber entweder an der gut abgestimmten Hoisbütteler Dreierkette oder am blitzschnell reagierenden Stürmertorwart Schreier. Ingo Bouveron hochzufrieden: „Dieses Spiel hat die Mannschaft zusammengeschweißt.“ Nun hofft der HoiSV, dass auch nach dem ersten Pokalspiel am kommenden Sonntag gegen die zweite Mannschaft des SC Poppenbüttel wieder Glückshormone durch schwarz-weiße Blutbahnen schießen.