Konzept / Verhaltenskodex der Jugendabteilung
Der Hoisbütteler SV, gegründet 1955, vereint in seiner Vereinsphilosophie sowohl den Gedanken des Breitensports, wie auch das Erkennen und Fördern einzelner Talente.
Fußball ist eine von zehn Sparten, mit denen der Verein einen großen Teil der Bedürfnisse abdeckt, die an ihn herangetragen werden. Zurzeit hat der Hoisbütteler SV ca. 1.300 aktive Mitglieder. Davon entfallen etwa 270 auf die Sparte Fußball. Der Jugendbereich ist dabei mit 200 Mitgliedern zwischenzeitlich stärker geworden als der Erwachsenenbereich.
Basierend auf dem Bestands- & Planungspapier von 2002, dem Konzept von 2006, den seit dem gemachten Erfahrungen und der Jugendordnung des HFV, wurde im Sommer 2009 das Konzept von allen Trainerinnen und Trainern der Jugendabteilung – Fußball gemeinsam überarbeitet und neu formuliert. Mit der Veröffentlichung unseres Konzeptes, dem Verhaltenskodex und der Maßnahmen setzen wir unseren Weg, der sich augenscheinlich von den meisten anderen Jugendfußballabteilungen unterscheidet, konsequent fort.
Das Konzept regelt die Zielsetzung der Jugendabteilung verbindlich.
(Wir haben keine Einwände, dass Teile oder das Konzept als Ganzes von anderen Vereinen übernommen – und auf ihren Homepages veröffentlicht werden…)
Die vorausgeschickt haben die Trainerinnen und Trainer der Jugendabteilung – Fußball im April 2019 das Konzept erneut überprüft und in seiner Aktualität und Umsetzung bestätigt. Die vorgenommenen Änderungen unterstreichen den bisherigen Anspruch.
Ergänzt wird unser Konzept und Verhaltenskodex nunmehr auch durch ein in 2018 erarbeites und bereits umgesetztes „sportlich orientiertes Konzept“, welches die Trainingsarbeit von der G- bis in die A-Jugend und den anschließenden Fußball im Herrenbereich definiert und hier auch auszugsweise mit dargestellt wird.
Ziele
- Grundsätzlich steht beim Jugendfußball des HoiSV der Leistungsgedanke nicht im Vordergrund. Fußball soll vielmehr Spaß und sportlich fit machen – auch leistungsschwächeren Kindern soll die Freude an diesem Sport vermittelt und erhalten werden.Ziel ist der Erhalt einer breiten Basis, um kontinuierlich Jahrgangsmannschaften im Kleinfeld zu bilden. Sind in einem Jahrgang (G- bis E-Jugend) mehrere Teams vorhanden, werden die entsprechenden Kader grundsätzlich nicht nach Leistungsstärke sondern nach vielschichtigeren Gesichtspunkten besetzt.Sind ab der D-Jugend mehrere Teams in einem Jahrgang gemeldet, soll eine Leistungsdifferenzierung vorgenommen – die entsprechenden Jahrgänge aber weiterhin ganzheitlich betrachtet werden.
Spieler/innen kommen in einem Team ihres Jahrgangs zum Einsatz. Ausnahmen sind mit der Jugendleitung abzusprechen.
Durch kontinuierliche Jugendarbeit und Besetzung aller Jahrgänge soll langfristig ein Unterbau für den Herrenbereich geschaffen werden. - Dem „sportlich orientierten Konzept“ folgend soll ergänzend zu 1. erreicht werden, den Jugendspielern nach der A-Jugend einen nahtlosen Übergang in den Herrenbereich des Vereins zu ermöglichen und dem Herrenbereich den Nachwuchs aus der eigenen Fußballjugend zu sichern.
- Trainer und Betreuer sollen mindestens den Grundlehrgang des HFV absolvieren. Diese und weitere Qualifizierungsmaßnahmen werden vom Hoisbütteler SV gefördert und finanziell unterstützt.
- Sofern möglich, sollen immer zwei Trainerinnen oder Trainer an einem Team agieren, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder eingehehen und sie leistungsgrecht fördern und fordern zu können.
- Die Arbeit der Jugendabteilung – Fußball soll für Eltern und Kinder gleichermaßen transparent und nachvollziehbar sein, damit sie entsprechend unterstützt und mitgetragen wird. Dies beinhaltet das Einbinden der Eltern in bestimmte Veranstaltungen.
- Basierend auf dem nachfolgend formulierten Verhaltenskodex, stehen das Mannschaftsgefühl und der Teamgeist im Vordergrund.
- Die Ausstattung der Jugendabteilung soll auf dem derzeitigen hohem Niveau gehalten werden, um weiterhin einen optimalen Trainings- & Spielbetrieb zu gewährleisten.
- Den Kindern und Jugendlichen soll die Abteilungsphilosophie -„Erlebnis“ statt „Ergebnisfußball“ vermittelt werden. Der Kontakt zu auswärtigen Vereinen soll hergestellt bzw. bestehende Kontakte intensiviert werden.
- Talentierten Spielerinnen und Spielern soll eine Plattform gegeben werden.
- Die Jugendleitung hat als verlässlicher Vertreter die Interessen der Jugendabteilung-Fußball gegenüber dem Gesamtverein (erweiterte Vorstandssitzung) wahrzunehmen bzw. zu vertreten. Der Jugendleiter koordiniert die interne Abteilungsarbeit und kommuniziert mit dem Hamburger-Fußballverband.
Konkrete Maßnahmen
Zu Punkt 1)
Die Trainer bemühen sich bei anstehenden Spielen, auf einen ausgewogenen Einsatz aller Spieler zu achten und diese Entscheidungen in die Mannschaft zu transportieren. Die Eltern werden immer wieder auf dieses Ziel hingewiesen und es wird von Trainern, Betreuern und Jugendleitung darauf geachtet, dass entsprechende Einwände sachlich geklärt werden.
Eltern & Angehörige des eigenen Teams werden ggf. darauf hingewiesen, dass Kommentare ggü. Schiedsrichtern, gegnerischen Spielern, Trainern & Betreuern etc. zu unterbleiben haben.
Speziell in diesem Bereich ist die Vorbildfunktion der Trainer & Betreuer von großer Bedeutung.
Zu Punkt 2)
Älteren Jugendspielern ist der Übergang in den Herrenbereich zu ermöglichen, sie sollen frühzeitig entsprechend unterstützt und gefördert werden. Grundsätzlich sollen sie nicht vor Ablauf des zweiten A-Jugend Jahres in den Herrenbereich wechseln.
Zu Punkt 3)
Trainer und Betreuer sollen die Grundausbildung bzw. die Kindertrainerausbildung des HFV absolvieren, um einen neutralen Einblick in den Bereich „kindgerechter Fußball“ zu erhalten. Die Höhe der Aufwandsentschädigung richtet sich nach der entsprechenden Ausbildung des Trainers.
Näheres hierzu ist in Absprache mit der Jugendleitung und dem Vorstand schriftlich festgelegt.
Zu Punkt 4)
Trainer und Betreuer stehen im Rahmen ihrer Möglichkeiten als erster Ansprechpartner den Eltern und Spielern zur Verfügung. Darüber hinaus ist durch die persönliche Erreichbarkeit der Jugendleitung die Möglichkeit des ständigen Dialoges zwischen den Eltern und dem Verein gewährleistet. Interessierte Eltern erhalten jederzeit die Möglichkeit über die Jugendleitung, im Rahmen vorhandener Möglichkeiten, am Gestalten der Abteilung mitzuwirken.
Um Unterstützung für bestimmte Events zu erbitten, ist gezieltes Ansprechen der Eltern durch die Trainer im Einzelfall möglich.
Zu Punkt 5)
Plakate, Ankündigungen und Einladungen werden durch das Logo der Jugendabteilung (s.o., liegt in mehreren Ausführungen vor) gekennzeichnet und sorgen für einen Wiedererkennungswert.
Maskottchen in den jüngeren Jahrgängen helfen sich als Teil eines Teams zu verstehen, da das Team so für die Kinder zu einer klar erkennbaren Gruppe wird.
Bedingt durch die Meldung älterer Jahrgänge, häufen sich persönliche Strafen (rote Karten) und damit verbunden Verhandlungen vor dem Sportgericht bzw. Kosten für die Jugendabteilung. Die Jugendabteilung behält sich vor, bei persönlichen Strafen die ursächlich durch einen Verstoß gegen den Verhaltenskodex entstanden sind, weitere Maßnahmen gegen den/die Spieler/in zu treffen.
Die Bewertung erfolgt in jedem Einzelfall durch ein Gremium bestehend aus:
– Jugendleitung
– Trainer oder Betreuer des/der Spielers
– Unbeteiligte/r Trainer oder Betreuer der Jugendabteilung
Trainer / Betreuer melden persönliche Strafen der Jugendleitung damit diese ggf. zeitnah (noch vor dem HFV) reagieren kann.
Zu Punkt 6)
Die zur Verfügung stehenden Mittel, speziell der Lotto-Toto Gelder des HFV, sind zweckgebunden für die Anschaffung von Trainingsmaterial für die Jugendabteilung. Die Trainer/Betreuer beschließen gemeinsam den Bedarf und die Anschaffung.
Trikots (siehe auch Kooperationsvertrag) werden von der Jugendabteilung zur Verfügung gestellt. Sofern die finanziellen Rahmenbedingungen es zulassen, beinhaltet dies auch Hose & Stutzen.
Trikots und Trikotsätze sowie gesponserte/gespendete Artikel (Trainingsanzüge, Sweatshirts etc.) sind Eigentum des Vereins und sollen von mehreren Teams genutzt werden. Sie sind entsprechend pfleglich zu behandeln.
Zu Punkt 7)
Die bestehenden Kontakte zu befreundeten Vereinen sollen gepflegt bzw. ausgebaut werden. Organisation von Trainingsfreizeiten und Trainingslagern.
Beibehaltung der für die Außendarstellung wichtigen Events wie Sommerturnier, Weihnachts- und Neujahrsturniere, Saisonabschlussfeier sowie Präsenz auf den örtlichen Veranstaltungen (Weihnachtsmarkt etc.).
Zu Punkt 8)
Regelmäßige Treffen aller Trainer und Betreuer mit der Jugendleitung (1ter Montag im Monat) ermöglichen eine ständige Kommunikation. Interessierte Eltern oder Anhänger der Jugendabteilung-Fußball können grundsätzlich teilnehmen.
Zu Punkt 9)
Dies kann in unterschiedlichsten Formen erfolgen und soll auch für den Fall gelten, wenn dies in eigenen Jugendteams so nicht möglich ist. Eine Förderung talentierter Spielerinnen und Spielern kann auch bedeuten, dass wir den Übergang in andere Vereine begleiten und uns gemeinsam mit den Spielerinnen und Spielern über deren Erfolg in höheren Spielklassen freuen. So spielen aktuell mehrere Jugendspieler, die bei uns mit dem Fußball begonnen haben, in Teams der Hamburger Ober- und sogar der Regionalliga.
Die verwendeten Bezeichnungen: “Spieler”, „Trainer“ und „Betreuer“ beziehen sich stets auch auf „Spielerinnen“, „Trainerinnen“ und „Betreuerinnen“
Fußball – Verhaltenskodex
In einer großen Gemeinschaft wie in einem Fußballteam bzw. -abteilung müssen gewisse Spielregeln eingehalten werden.
Fußball ist ein sehr emotional geprägter Sport. Bestimmte Verhaltensweisen vermeiden dabei mögliche Eskalationen und tragen zum friedlichen Miteinander bei.
Jede Spieler, Trainer und Betreuer ist dabei auch Vorbild für die jüngeren Jahrgänge.
Folgende Verhaltensweisen erwarten, bzw. wünschen wir uns im Umgang sowohl untereinander, als auch den anderen Mannschaften gegenüber.
Fußballspieler, Trainer, Betreuer und Offizielle des Hoisbütteler Sportvereins -Jugendfußball- repräsentieren auf und außerhalb des Platzes den HoiSV und
- zeichnen sich durch Fairness aus
- vermeiden arrogantes Auftreten, sind zurückhaltend, hilfsbereit und diszipliniert
- tolerieren und akzeptieren ihre Mitspieler
- verhalten sich respektvoll gegenüber dem Gegner und dem Schiedsrichter
- behandeln Spieler anderer Nationalitäten oder Religionen respektvoll
Spieler:
- sollen motiviert und mit Freude am Training bzw. Spiel teilnehmen
- befolgen die Anweisungen der Trainer und Betreuer
- achten auf eine schulische und berufliche Weiterbildung
- sollen offen für neue Trainingsmethodik und -inhalte sein
- besprechen Probleme und Konflikte offen und persönlich mit dem Trainer, Betreuer und den Mitspielern
- duschen nach dem Spiel- und Trainingsbetrieb auf dem Sportgelände
- informieren ihren Trainer/Betreuer frühzeitig, wenn absehbar ist, dass sie für ein Spiel/Training nicht zur Verfügung stehen
– bauen Spiel- und andere Trainingsgeräte gemeinsam auf und ab
– behandeln Vereinseigentum pfleglich
Trainer & Betreuer:
- sollen jeden Spieler fördern und fordern
- sollen motivieren und Spaß am Fußball vermitteln
- bilden sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiter
- sind Vorbilder auf und außerhalb des Platzes
Die verwendeten Bezeichnungen: “Spieler”, „Trainer“ und „Betreuer“ beziehen sich stets auch auf „Spielerinnen“, „Trainerinnen“ und „Betreuerinnen“.
Sportlich orientiertes Konzept
Warum ein sportliches Konzept?
Die vorangestellte Frage nach einem sportlichen Konzept sollte in erster Linie auch sportlich beantwortet und begründet werden.
Stand März 2015 umfasste der Kader der ersten Liga-Mannschaft des Hoisbütteler Sportvereins 22 Spieler. 14 dieser Spieler entstammen der eigenen Jugendabteilung. 8 von ihnen gingen nahtlos von Jugendabteilung in die Herrennabteilung über, die übrigen 6 Spieler kamen aus anderen Vereinen zurück. Dieser Trend setzte sich in den darauffolgenden Spielzeiten fort, in der Spielzeit 2016/17 wurden 5 Spieler der älteren A-Jugend in der Liga-Mannschaft eingesetzt. Aus diesen Zahlen lassen sich erste Erkenntnisse gewinnen:
- Ohne die 14 Spieler aus dem eigenen Nachwuchs wäre die Liga-Mannschaft nicht spielfähig.
- Die zurückgekehrten Spieler sprechen für das bereits bestehende Jugendkonzept, das offensichtlich ein Zugehörigkeitsgefühl und eine Verbundenheit zu diesem Verein bei den Jugendspielern schafft. Verlässt ein Spieler den Verein in oder nach der Jugendzeit, bleiben positive Erinnerungen, sodass Spieler zurückkehren.
- Seit dem Bau des Kunstrasens sind nur vier Spieler langfristig bei der Liga-Mannschaft geblieben, die keine Vergangenheit in unserem Verein haben.
Allein diese Punkte zeigen, dass der Erfolg der Liga-Mannschaft maßgeblich von der Ausbildung der Jugendspieler abhängig ist….
Eine fußballerische taktische und technische Ausbildung kann auch ohne Selektion und Leistungsdruck betrieben werden. Das Ziel muss sein, die Kinder und Jugendlichen im Training mit allen Techniken, koordinativen und taktischen Grundwissen zu schulen, damit sie im Herrenbereich weiter Fußball spielen und nichts komplett neu lernen müssen….
Durch einen einheitlichen Spielstil kann jede ältere Mannschaft für jeden einzelnen Spieler ein Vorbild sein, das größte Vorbild und größte Ziel ist die Liga-Mannschaft. Durch die Einführung eines sportlichen Konzeptes erhoffen wir uns bei den Kindern und Jugendlichen eine noch größere Identifikation mit unserem Verein, nicht nur auf sozialer, sondern eben auch auf sportlicher Ebene. Es sollen möglichst alle Spieler, die bei uns anfangen, Fußball zu spielen, die gesamte Jugendabteilung durchlaufen und den noch kleinen Herrenbereich verstärken….
Kommunikation
Unserer Meinung nach kann ein sportliches Konzept auf lange Sicht nur dann realisiert werden, wenn eine regelmäßige Kommunikation unter den Trainern stattfindet. Dafür sind „Workshops“ unerlässlich, in denen kompakt Themen angesprochen werden….
Die Trainer können sich gegenseitig neue Übungen zeigen, die in allen oder mehreren Altersklassen anwendungsfähig sind. Auch neue Trainer können so besser unsere Vorstellungen nachvollziehen und mittragen. Für die Jungtrainer sind solche Workshops besonders wertvoll, um zu lernen…..
HoiSV – JuFu